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FUCK THE HYPE! THERE AIN’T NO OTHER WAY TO DO THIS RIGHT.

Neulich sagten die britischen Alternative-Rocker von Biffy Clyro (die hier zu erwähnen schon deshalb Sinn macht, weil sie eine der wenigen Bands sind, auf die sich die RIPE & RUIN-Musiker einigen können) in einem Interview einen erschütternden Satz: „Wir fürchten, in der heutigen Musikwelt wird das Konzept der Band mehr und mehr verschwinden. Dass sich ein paar Jungs zusammenfinden und sich auf diesen weiten Weg machen, eine persönliche und eine Band-Chemie zu finden, einen eigenen Sound zu entwickeln, Songs zu schreiben, diese aufzunehmen in einem teuren Studio, dafür ein Label zu suchen, eine Platte rauszubringen, Promotion zu machen und so weiter: Das wird es in Zeiten, in denen man seine Musik auch ganz bequem alleine am Rechner aufnehmen und produzieren kann, immer mehr verschwinden.“

Die Drei von RIPE & RUIN, drei interessante, eigensinnige, reflektierte und auch schon optisch ein wenig anachronistisch wirkende Köpfe, hören das und sagen: „Stimmt alles. Aber uns doch egal.“ Und eigentlich ist damit alles gesagt über die Attitüde und Dringlichkeit, den Antrieb und das Engagement, mit dem die drei Freunde aus dem Hamburger Stadtteil St. Pauli ihre ganz eigene Rockmusik machen, seit sie sich vor rund fünf Jahren kennen lernten.

Auch RIPE & RUINs Weg zu ihrer heutigen Inkarnation war ein weiter: Mal waren sie zu fünft, dann ein Quartett, jetzt sind sie seit zweieinhalb Jahren als Trio unterwegs. Bassist und Sänger Gordon Domnick erzählt: „Damals, als wir uns so gefunden hatten, haben wir uns hingesetzt und gesagt: Es gibt keine Kompromisse. Seitdem gilt für jeden Scheideweg, an den wir kommen: Das müssen wir machen. Für einen einzelnen Gig von Hamburg nach München fahren? Müssen wir machen. Für einen Festival-Slot früher aus einem Urlaub zurückkommen? Müssen wir machen. Und so weiter. Wenn Du Dich heutzutage dafür entscheidest, eine Band zu gründen, von der Du auch noch leben können willst, dann geht es nur so.“

Das Trio-Ding war dabei, so berichtet Gitarrist Florian Kaninck, „keine vorsätzlich geplante Richtung; es hat sich eher so ergeben, nachdem unser zweiter Gitarrist ausstieg. Wir haben es dann eben zu dritt probiert und festgestellt, dass wir gar nichts vermissen, wenn wir alles an die richtige Stelle setzen. Mittlerweile aber fühlt es sich total richtig an in dieser Dreier-Besetzung.“ Und Gordon, ohnehin ein Mann der knappen Zusammenfassungen, ergänzt: „Das war denn jetzt so. Punkt. Und es funktioniert ja auch.“ Zumal Gordon den Bass nun auch wirklich nicht wie ein typischer Bassist spielt – in seinem Spiel hört man Octaver, Verzerrer, Akkorde, dann und wann wird auch mal richtig reingedroschen. Im Übrigen etwas, das für alle drei Musiker gilt: Ihr Spannungsbogen von fein ziselierter Detailarbeit bis hin zum breitspurigen, maximalverstärkten Gemoshe könnte nicht größer sein.

Womit wir bei der Musik ihres Debütalbums „Everything for Nothing“ wären, das nun am 24. Januar auf die beiden in der Onlinewelt bereits durchaus gefeierten EPs „The Eye of the World“ und „Breaking Circles“ folgt (so schaffte es etwa die erste Single, „Clarity“, auf Platz 8 der Top 5 Spotify Viral Charts). „Everything for Nothing“ bietet neun Songs von einer ungeheuren Dichte und zeigt, wie sich die Band weiterentwickelt hat über die vergangenen zwei Jahre. Gordon und Drummer Jannis Balzer, die von Haus aus aus dem Blues und Prog-Rock kommen – Gordon: „viel Hendrix, Clapton, Stones und Led Zep, und auch bei den neueren Sachen hört man vor allem Black Keys, Chili Peppers und so weiter“ - treffen sich auf diesen Songs nun in perfekter Weise mit Gitarrist Florian, der eher vom zeitgenössischen Alternative-Rock kommt (gerade die eingangs erwähnten Biffy Clyro höre er „seit vielen Jahren rauf und runter“). Im Ergebnis klingen RIPE & RUIN ebenso schön wie brachial, detailverliebt wie direkt, in your soul wie in your face. Und sie lassen sich dabei kaum auf ein bestimmtes Genre festnageln, sondern machen einfach, was ihnen gefällt. Auch hier wieder: der schöne Anachronismus, sich einen Scheiß darum zu kümmern, was „man so macht“ als Rockband im Jahr 2020.

„Unser Songwriting machen wir sehr viel gemeinsam, auch das ist eigentlich wenig ökonomisch, sondern fürchterlich zeitaufwändig,“ berichtet Gordon. „Da gehen schon mal schnell sechs, sieben Proben für das Arrangement eines einzigen Songs drauf.“ Allein: Wer Rockmusik liebt und schon lange hört, wird dies charmante Verbissenheit um jedes kleine Detail auch wahrnehmen und spüren.

Aufgenommen wurde das Album in den Hamburger HOME Studios von Rockproduzent-Legende Franz Plasa (u.a. Selig, Falco, Brett). „Franz war der perfekte Mann für uns“, so Jannis, „weil er einfach weiß, was eine Rockband an Inspiration und Unterstützung braucht, ohne ihnen aber ihre Eigenheiten zu rauben.“ – „Wir machen wahrscheinlich auch einfach Rockmusik, die ihm liegt, von daher war es ein geglücktes Match mit ihm und uns“, ergänzt Florian.

Anders als im momentanen Hype und der musikalischen Null-Kultur, die sich um immer gleiche Beats und belanglose Texte dreht, setzen RIPE & RUIN nach wie vor auf Authentizität. Ihre Musik ist und bleibt ein Gegenentwurf zu musikalischem Fast-Food: „...Ehrlichkeit statt Politur, Glanz & Gloria“ (Classic Rock Magazin).

So hört man sich nun also ein wunderbar eigenständiges Werk an, das in manchen Momenten an fantastische Bands aus den 90ern erinnert wie Big Chief, Truly, Malfunkshun, Eleven oder Wellwater Conspiracy – nebenbei alles Referenzen, die RIPE & RUIN bis dato gar nicht kannten. Was wiederum nur eines belegt: „Everything for Nothing“ muss keine Vergleiche scheuen, denn eigentlich gibt es kaum welche. Diese Platte spricht für sich. Und die Band auf der Bühne sowieso – wie man auch auf der kommenden Tournee ab Februar 2020 erleben können wird.
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